Seit Februar wird die neue Kabinettausstellung im Florasaal von Schloss Wilhelmshöhe gezeigt. Erstmals sind alle lebensgroßen Porträts in ganzer Figur aus der Gemäldegalerie in einem Raum versammelt. Den Weg von der ersten Idee bis zur fertigen Ausstellung beschreibt uns Stefanie Rehm, Volontärin der Gemäldegalerie Alte Meister
Wie entsteht eigentlich die Idee für eine solche Ausstellung?
SR: In diesem besonderen Fall begann alles mit einer Auktion im März 2016, auf der wir ein neu entdecktes Gemälde des Kasseler Hofmalers Johann Heinrich Tischbein d. Ä. für die Gemäldegalerie Alte Meister erwerben konnten. Es handelt sich um ein Porträt in Lebensgröße, das einen französischen Offizier vor der Kulisse des Bergparks zeigt. Das Gemälde wollten wir natürlich unbedingt in der Gemäldegalerie zeigen.
Und wie wurde aus einem Gemälde eine ganze Kabinettausstellung?
SR: Im Frühjahr 2017 fiel die Entscheidung, die allseits bekannte Prospektserie der Wasserkünste in die Landgraf Carl Ausstellung mitzunehmen und es bot sich die tolle Gelegenheit den Florasaal im Schloss Wilhelmshöhe neu zu bespielen. Die Idee, unsere Neuerwerbung gemeinsam mit allen ganzfigurigen und zugleich lebensgroßen Bildnissen der Gemäldegalerie dort gemeinsam zu zeigen, hat alle sofort begeistert.
Vor einigen Wochen wurde es konkret. Wie aufregend ist es, wenn dann endlich aufgebaut wird?
SR: Sehr aufregend! Eine besondere Herausforderung für das gesamte Aufbauteam waren die großen Formate. Aufgrund der Größe, den gewaltigen Rahmen und der teilweise vorhandenen zusätzlichen Verglasung haben die Gemälde ein sehr hohes Gewicht. Mit vereinten Kräften haben wir es aber geschafft und nach nur eineinhalb Wochen erstrahlte der Florasaal in neuem Glanz.
Auf was können sich die Besucher denn besonders freuen?
SR: Die Kabinettausstellung besteht zwar »nur« aus dreizehn Werken, bietet aber einen Überblick über 250 Jahre Porträtgeschichte. Die prominentesten Künstler der Gemäldegalerie sind großformatig vertreten: Tizian, Rubens, van Dyck und Rembrandt hängen nebeneinander und es bietet sich die einmalige Gelegenheit, sie miteinander zu vergleichen. Zusammengefasst also eine kleine aber feine »Stehparty«, die sich unsere Besucher nicht entgehen lassen sollten.
9. Februar bis 5. August • Schloss Wilhelmshöhe
Di–So und feiertags 10–17 Uhr, Mi bis 20 Uhr • Eintritt: 6/4 Euro, Kinder bis 18 Jahre frei • www.museum-kassel.de