Ganz unscheinbar steht sie im Bergpark, die kleine Pagode am Mulang. Die meisten werden das grazile runde Gebäude mit den acht roten Säulen und dem zeltförmigen Dach kennen. Umso neugieriger werden die Besucher des Bergparks, wenn die Pagode einmal geöffnet ist, denn kaum jemand weiß, was sich heute in ihr verbirgt.
Von jeher beherbergte die Pagode die Figur eines Buddhas – zusammen mit zwei Wächterfiguren zur Linken und zur Rechten, einem Baldachin und einer Scheinbibliothek. Fotos aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen verschaffen uns heute einen Eindruck, wie es dort einmal ausgesehen hat.
Herzstück des kreisrunden Raumes war der lachende und verschmitzt zwinkernde Buddha. Diese Skulptur ist das einzige Objekt der historischen Ausstattung, das bis heute erhalten geblieben ist. Ihr Zustand jedoch ist beklagenswert, fehlen ihr doch Kopf und Hände. Auch der große Rest des Inventars ist in der Nachkriegszeit durch Vandalismus verloren gegangen.
Um den historischen Raumeindruck erfahrbar zu machen, soll der Pagode zumindest der Buddha zurückgegeben werden. Die MHK wird dabei vom Verein Bürger für das Welterbe e.V. in dem Vorhaben unterstützt, eine originalgetreue Rekonstruktion zu schaffen. Der Bildhauer Siegfried Böttcher wird diese Neuschöpfung anhand der historischen Fotos und des exakt vermessenen Originals wieder vor unseren Augen erstehen lassen.
Über die ursprüngliche Farbigkeit wissen wir gut Bescheid. Die kalk- und lichtechten Farben lassen noch viel von ihrer alten Strahlkraft erahnen: Das ockergoldene Sitzkissen, die goldenen Blumen und Borten des Mantels, die nackten Füße und der grüne Bauch. Allein die Farbe des Kopfes kennen wir nicht.
Sollte uns demnächst ein grüner Buddha entgegenzwinkern? Durch ein Guckloch in der Tür wird der Besucher künftig wieder, so wie einst, ins Innere hineinblicken und sich einen Eindruck vom überraschend bunten Raum und dem neuen Buddha machen können.