Herbstzeit ist Volksfestzeit und spätestens jetzt sieht man sie wieder: Trachten. Ob traditionell oder modern, bunt oder schlicht, bis heute sind sie mit Volksfesten in einer langen Tradition eng verbunden – auch in Hessen.
Hessen ist heute das Bundesland mit der größten Trachtenvielfalt. Die Trachten bestehen aus verschiedenen Teilen wie Röcken, Hemden, Miedern, Strümpfen, Schuhen, Tüchern und Kopfbedeckungen. Ursprünglich dienten sie dazu, soziale Indikatoren wie Herkunft, Beruf, Religion, Alter oder Familienstand des Gegenübers abzulesen. Je nach Anlass waren sie reich geschmückt oder bewusst schlicht gehalten.
Schon 1913, zur Eröffnung des damals neu gebauten Landesmuseums in Kassel, wurden dort hessische Volkstrachten ausgestellt. Viele der Kleidungsstücke sind im Laufe der Zeit durch Umzug, Umlagerung und nicht zuletzt durch die Wirren zweier Weltkriege durcheinandergeraten, zerstört worden oder gar verloren gegangen.
Mithilfe historischer Fotografien, alter Inventarkarten und aktueller Fachliteratur konnten Dr. Martina Lüdicke, Leiterin der Abteilung Volkskunde, und Julia Dummer, Textilrestauratorin, die einzelnen Trachtenteile aber wieder zu vollständigen »Outfits« zusammenstellen. So findet sich jetzt auch in der heutigen Dauerausstellung ein eigener Bereich für hessische Trachtenmode aus verschiedenen Regionen. Am prominentesten ist die Schwälmer Tracht, aber auch Trachten aus dem Marburger Raum und aus Niederhessen gibt es zu entdecken.
Mehr über hessische Trachten erfahren Besucher am kommenden Sonntag:
Hessisches Volksfest für Jung und Alt
Sonntag, 20. Oktober 2019 von 13–17 Uhr
Musik, Tanz, Erlebnisführungen, Spielbuden und vieles mehr