Kleopatra badete in Eselsmilch, Jérôme Bonaparte in Rotwein und Landgraf Carl in Badeessenz? Wohl kaum! Zwar ließ sich Landgraf Carl von 1722 bis 1728 ein prunkvolles Marmorbad erbauen, gebadet wurde darin jedoch nie.
Das Marmorbad neben der Orangerie in der Karlsaue ist ein spätbarockes Schmuckstück. Der römische Bildhauer Pierre Etienne Monnot (1657–1733) schuf eine prachtvolle Innenarchitektur mit lebensgroßen Skulpturen, detailverliebten Wandreliefs und farbig akzentuierten, marmornen Wandverkleidungen. Sie zeigen verschiedene Szenen und Figuren aus der antiken Mythologie; beispielsweise Apoll und Daphne, den Raub der Europa oder Narziss und Cupido.
In einem Audioguide kann man die Geschichte des Badegebäudes nachhören, barocken Repräsentationsformen folgen und den Sagen der Mythologie lauschen. Hier wird das Marmorbad und seine Ausstattung in 30 Minuten detailliert erklärt und beschrieben. Ohne Wasser dient es damals wie heute der Repräsentation.
Das Gerät kann während der Öffnungszeiten der Orangerie (Di–So und feiertags 10–17 Uhr, Do bis 20 Uhr) an der Kasse ausgeliehen werden.