Wenn Schülerinnen und Schüler mit unseren Museumspädagogen durch Schlösser, Museen und Parkanlagen streifen, sucht man vergeblich nach dem großen Gähnen. »Kreatives Ausprobieren, alle Fragen stellen dürfen, die man schon immer stellen wollte und sich nie getraut hat, zusammen auf neue Ideen kommen – das ist, was die gemeinsame Arbeit so spannend und abwechslungsreich macht«, erzählt Johanna Günnel, Mitarbeiterin der Abteilung Bildung & Vermittlung.
In der Gemäldegalerie Alte Meister werden die Fertigkeiten der Maler bewundert. Die spannenden Geschichten zu den Gemälden lassen viele erstmals verstehen, wie wichtig und schützenswert die Werke dort sind. In der Neuen Galerie lässt sich der ein oder andere dann zu einem Spruch hinreißen: Ein »Das kann ich auch!« oder »Warum ist das im Museum?« bietet aber eine wunderbare Diskussionsgrundlage, um der Entwicklung der Kunst auf die Spur zu kommen. Im Hessischen Landesmuseum erleben die jungen Besucher einen Abriss der gesamten Menschheitsgeschichte, angefangen von den Neandertalern bis zum Hessen von heute. »Im Museum ist Geschichte viel anschaulicher als im Unterricht« sagt Leon, ein Schüler in der Ausstellung des Hessischen Landesmuseums. »Die Objekte erzählen von der Zeit und man kann sich besser vorstellen, wie das Leben damals ausgesehen hat.«
»Wir wollen die jungen Menschen mit lebendigen Gesprächen und altersgerechten, kreativen Workshops begeistern, das eigene Forschen und Entdecken fördern«, erklärt Sabine Buchholz, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung. »Wer sich im Stil der 20er Jahre verkleidet, um eine Situation von vor 100 Jahren nachzustellen, wer künstlerisch ausprobieren darf, was er zuvor im Museum gesehen hat, dem erschließen sich ganz neue Zugänge.
Spätestens wenn im Rahmen von einzelnen Projekten die Möglichkeit besteht, eigene Arbeiten z.B. im Sonderausstellungsbereich des Landesmuseums zu präsentieren, ist der kleine Künstler in so manchem Schüler geweckt.
Zentral für den Erfolg der museumspädagogischen Arbeit ist die Verknüpfung zu den Lebenswelten der jungen Besucher. Schülerinnen und Schüler werden deshalb so oft wie möglich in die Planung von Projekten einbezogen, neue Medien fließen in die Vermittlungsarbeit ein. »Mit Hilfe von Tablets und Apps können sie zu echten Filmanimatoren werden«, erzählt Florian Winkler, Volontär in der Abteilung Bildung und Vermittlung nach dem ersten Testlauf eines Tablet-Projektes im Bergpark Wilhelmshöhe, dass aktuell erprobt wird. »Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen und es ist so schön zu sehen, wie viele originelle Ideen und kreative Gedanken innerhalb von kürzester Zeit visuell umgesetzt werden.« Die Freude an der Arbeit mit digitalen Medien ergänzt sich seiner Meinung nach geradezu perfekt mit einer nachhaltigen Wissensvermittlung.
Wer mehr über die Schularbeit der Abteilung Bildung und Vermittlung wissen oder sich über Schulangebote informieren möchte, wird auf www.museum-kassel.de fündig.